Hajimemashite, Simone desu. Yoroshiku onegaishimasu.
Jahaaaa, unser Japanischunterricht hat begonnen und ich kann mich schonmal vorstellen [ungefähr: Wie geht es Ihnen, ich bin Simone. Schön, Sie kennen zu lernen.“]. Die Übersetzung ist allerdings mit Vorsicht zu genießen, da die Umgangsformen nicht mit den deutschen oder englischen übereinstimmen. „Hajimemashite“ zum Beispiel wird nur verwendet, wenn man jemanden zu ersten Mal trifft, wogegen „Yoroshiku onegaishimasu“ sehr häufig und verschieden eingesetzt wird, auch etwa als Dank und Wertschätzung einer bevorstehenden Dienstleistung. Das kann ich also zu unserem Busfahrer sagen, wenn ich die Kinder das nächste Mal zum Bus bringe. Bisher beschränkt sich unser Austausch auf freundliches fuchtelndes Winken und „Good Morning!“.

Viel zu tun
Ich jedenfalls freue mich wie ein Schnitzel, weil ich endlich ein bisschen Licht ins Sprachdunkel um mich herum bringen kann, aber alter Schwede, das wird harte Arbeit. Vor allem die Schrift ist eine Zicke. Drei verschieden Schriftsysteme kommen zum Einsatz, und das nicht hübsch voneinander getrennt, sondern gerne innerhalb eines Satzes alle zusammen. Die komplizierteste Form, das aus dem Chinesischen entstandene Kanji, besteht aus etwa 3.000 regelmäßig verwendeten Zeichen, die als Logogramme alle eine eigene Bedeutung haben und mehrere mögliche Lautformen. Das lernen wir nicht. Puh. Erstmal lernen wir Hiragana, das vereinfachte gängige Silbenschriftsystem, mit immerhin noch etwa 50 Grundzeichen. Für Fortgeschrittene wäre dann noch Katakana hilfreich, das hauptsächlich für Fremdwörter oder Lautwörter verwendet wird. Zum Beispiel auch für unsere fremden Namen.
Simone: ジモーネ
Ich fühle mich wieder wie in der Grundschule, als ich A nach A in eine Zeile geschrieben habe, um unsere Schrift zu lernen. Und wie damals klingt es auch, wenn ich versuche, zu lesen: „…a..aaa..A…..i..i…iiii…I….Ai…Ai!“ Hat man die Laute dann identifiziert und aneinandergereiht, muss man nur noch wissen, was „Ai“ nun eigentlich heißt. Liebe. ❤️
A propos Liebe, Benni ist übrigens mein Otto! Otto ist der Ehemann und ich muss immer noch lachen. Das haben wir letzte Woche in unserem Wörterbuch gelernt und als ich dann noch Glatze und Bart nachgeschlagen habe, war es hier für eine Weile völlig aus, als wir uns vorgestellt haben, wie ich Benni wohl beschreiben würde, wenn ich ihn suche: „Otto!“ Wildes Fuchteln und Tippen auf den Kopf: „Hage!“ Weiteres Gestikulieren Richtung Kinn: „Hige!“ Ich bin zuversichtlich, dass ich ihn wiederfinden würde…
Schwäne, Pandas und Pinguine
Sonst waren wir diese Woche viel draußen, am Wochenende mal wieder in Ueno Park, in dem es einfach viel zu sehen und zu tun gibt und wir Dank unserer Jahreskarten auch immer gut einen Abstecher in den Zoo machen können. Dazu haben wir dieses Mal eine kleine Tretbootfahrt auf dem Parkteich gewagt – in einem pinkfarbenen Schwan. Die kleine Dame hätte es nicht besser aussuchen können und war zufrieden. Benni und ich, beide mit überdurchschnittlich und in Japan geradezu grotesk langen Beinen ausgestattet, traten nur, wenn es sein musste und schipperten ein bisschen zwischen den übrigen Schwänen umher. Als Belohnung gab es eine Art Minipfannkuchen in Pandaform. Alle begeistert.

Wie Sie sehen, sehen Sie Pink

Erhöhtes Schwanaufkommen

Panda zum Naschen
So langsam haben wir hier auch eine stattliche Auswahl an größeren und kleineren Spielplätzen in Laufweite zusammengesammelt, nachdem wir diese Woche den fünften entdeckt und erobert haben. Leider etwas zu spät für den dazugehörigen Splash-Water-Spielbereich mit Pinguinen, der letzte Woche Saisonende hatte. Nächstes Jahr…

Spielplatz in Sichtweite (unser Haus ganz rechts)

Bereit zum Entern

Pinguine auf dem Trockenen
Montag war hier mal wieder Feiertag. Tag zur Ehrung der Alten. Wie die Berge auch, haben wir die Alten ausgelassen, dafür aber uns ein bisschen in Ehren gehalten. Der Kindergarten blieb offen, so dass Benni und ich eher unerwartet einen freien Vormittag zu zweit hatten. Mein Otto und ich waren also ein bisschen in Shibuya bummeln und Kaffee trinken. Und Matcha-Tee. Feiner Montag.

Sieht aus wie ein Schluck Sumpf, schmeckt aber super